Der Vertreter Ungarns bei der NATO hat einen diplomatischen Skandal mit einem Weihnachtsgeschenk ausgelöst.


Der ungarische Botschafter bei der NATO, István Balog, hat wegen eines Weihnachtsgeschenks einen Skandal ausgelöst. Er überreichte seinen Kollegen in Brüssel einen geografischen Atlas mit illustrierten Karten von 'Großungarn', das über die heutigen Grenzen Ungarns hinausgeht. Dies berichtet die ungarische Website Telex.
Der kroatische Außenminister Gordan Grlić Radman drückte sein Entsetzen über ein solches Geschenk aus. Er hält es für beleidigend aufgrund der Erwähnung des historischen Großungarns.
“Es ist sehr ungewöhnlich, dass Botschaften anderer Länder bei der NATO einen umstrittenen Atlas verschenken, in dem zwar Großungarn nicht direkt erwähnt wird, aber umstrittene Karten und Texte vorhanden sind“, schrieb er in sozialen Netzwerken.
Der Minister fügte hinzu, dass er plant, diese Geste mit Politikern Rumäniens, der Slowakei und Sloweniens zu besprechen.
Das Außenministerium Sloweniens betonte die Wichtigkeit des Respekts und des Gedenkens an die offiziell anerkannten Grenzen.
“Der Atlas stellt die Geschichte und die Karten des Karpatenbeckens dar, die auch Gebiete außerhalb der heutigen Grenzen Ungarns zeigen”, teilte das slowenische Außenministerium mit.
Das rumänische Medium Digi24 berichtete, dass das Außenministerium Rumäniens auf den provokativen Charakter dieses Atlas in Bezug auf die Beziehungen zwischen Rumänien und Ungarn sowie deren Verbündeten in der NATO hingewiesen hat.
“Das Außenministerium bekräftigt seine Position, dass jede Äußerung oder provokative Geste die Partnerschaftsbeziehungen zwischen Rumänien und Ungarn verschlechtern könnte. Die gemeinsame Geschichte sollte ein Thema für Historiker bleiben”, wurde in der Pressemitteilung des rumänischen Außenministeriums festgestellt.
Vertreter Ungarns nutzen die Symbolik von Großungarn, einschließlich seiner Karte. Die Grenzen von Großungarn umfassen einen Teil des Territoriums der heutigen Länder Österreich, Kroatien, Rumänien, Serbien, die Slowakei, Slowenien und die Ukraine.
Erinnert sei daran, dass während der Auslosung der Gruppenphase der europäischen Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026, der Internationale Fußballverband (FIFA) eine Karte der Ukraine ohne die Krim gezeigt hat.
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